Auf dem Dach der Wohnanlage in der Bergfeldstraße 9 in Poing ist eine Photovoltaik-Anlage errichtet worden, bei der als Speichermedium eine Batterie auf Salzbasis zum Einsatz kommt. Im Gegensatz zu den gebräuchlichen Speichermedien auf Basis von Lithium kommt diese Batterie mit Grundstoffen aus, die hinsichtlich Gewinnung ressourcenschonender und bei einem späteren Recycling einfacher handzuhaben sind: so besteht die Batterie im Wesentlichen aus Kochsalz, Nickel, Eisen und Keramik.
Realisiert hat dieses Projekt das EBERwerk, ein Unternehmen von 19 Gemeinden, das im Auftrag der Kommunen die Energiewende im Landkreis voranbringen soll. „Uns war es von Anfang an wichtig, das Projekt mit einer ökologisch innovativen Lösung umzusetzen“, so Ulrich Krapf von der GWG Wohnungsgenossenschaft Ebersberg eG, dem Eigentümer des Gebäudes. Gemeinsam mit dem EBERwerk wurde daher dieses innovative Speichersystem ausgewählt, das umweltfreundlichere Batterien verwendet.
Besondere Unterstützung erfährt das Projekt auch von Landrat Robert Niedergesäß: „Größere Wohnanlagen wie die Bergfeldstraße 9 gibt es viele im Landkreis. Hier schlummert noch ein großes Potenzial für den Ausbau der Photovoltaik auf den vorhandenen Dachflächen. Hier wollen wir ein sichtbares Zeichen im Landkreis setzen.“
Erster Bürgermeister Thomas Stark freut sich ebenfalls, dass dieses Projekt als weiterer innovativer Baustein zur Energiewende realisiert wurde: „Hier wurden beispielhaft die Nutzung der Sonnenenergie mit innovativer Speichertechnik kombiniert. Im Hinblick auf die Bebauung des in unmittelbaren Nähe gelegenen Neubaugebiets Lerchenwinkel wurde ein Best-Practice-Beispiel verwirklicht, dass hoffentlich zahlreiche weitere Nachahmer findet.“
Mit einer Kapazität von 18 Kilowattstunden ist die Batterie in der Lage, einen Teil des tagsüber gewonnenen Stroms aus der Photovoltaik-Anlage auf-zunehmen, um ihn dann nachts an die Bewohner des Gebäudes abzugeben. Auf diese Weise kann der vor Ort erzeugte Strom von den Bewohnern im Gebäude genutzt werden.
Derzeit ist die Salzbatterie deutlich teurer als eine Lithium-Ionen Batterie vergleichbarer Kapazität. „Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten würde man derzeit eher auf einen marktgängigen Lithium-Ionen-Speicher setzen. Einen Teil der Mehrkosten in Höhe von mehr als 10.000 Euro haben die Gemeinde Poing (1.000 Euro), der Landkreis (3.000 Euro) und die GWG (1.000 Euro) bezuschusst, so dass wir das Projekt realisieren konnten. „Hierfür mein ausdrücklicher Dank. Zeigt es doch, dass man es mit der Energiewende ernst nimmt.“, so Dr. Markus Henle, Geschäftsführer des EBERwerks.
Die Anlage mit einer Leistung von 100 Kilowatt liefert eine Strommenge von etwa 95.000 Kilowattstunden pro Jahr.
Obwohl sich diese Gebäude meistens sehr gut für Photovoltaik-Anlagen eignen, sieht die Praxis bisher anders aus. Der Grund liegt in den gesetzlichen Rahmenbedingungen des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes, das für diese Art der Stromnutzung (sogenanntes Mieterstrommodell) keinen Anreiz bietet. Wie viele andere Akteure der Energiewende hofft auch das EBERwerk, dass der Gesetzgeber die von vielen Branchenvertretern vorgeschlagenen Änderungen in der anstehenden Novellierung des Gesetzes aufgreift und solchen Projekten damit in Zukunft etwas Unterstützung gibt.
(wen) Der Landkreis Ebersberg mit seinen Kommunen hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 unabhängig von fossilen Ressourcen zu sein. Ein wichtiger Baustein zur Erreichung dieses Ziels ist eine nachhaltige Stromerzeugung. Die Gemeinde Poing fördert den Ausbau erneuerbarer Energien im Gemeindegebiet und möchte Sie daher auf ein Angebot der EBERwerk GmbH & Co. KG bezüglich Photovoltaikanlagen aufmerksam machen. Die Gemeinde Poing ist Anteilseignerin des EBERwerks.
Das EBERwerk bietet neben der Lieferung regional erzeugten, regenerativen Stroms (ab 1.1.2019) nun auch ein umfassendes Repertoire rund um das Thema Photovoltaik an. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Infoblatt des EBERwerks.
Falls Sie Interesse an der Stromproduktion mittels Photovoltaik auf Ihrem eigenen Dach haben oder weitere Informationen wünschen, melden Sie sich bei der Gemeinde Poing unter umwelt(at)poing.de oder kontaktieren Sie das EBERwerk unter solar(at)eberwerk.de direkt.