Übersichtspläne, Texte und Bilder der Höfe und historischen Stätten finden Sie hier.
Übersichtspläne, Texte und Bilder der Archäologie-Tafeln finden Sie hier.
Poing entwickelte sich in den letzten 100 Jahren vom kleinen Straßendorf zu einem Siedlungsschwerpunkt und attraktiven Gewerbestandort. Nur in den Ortsteilen Angelbrechting und Grub ist die dörfliche Bebauung und ihr landwirtschaftlicher Charakter noch weitgehend erhalten. Durch den Strukturwandel, den damit verbundenen städtebaulichen Herausforderungen und beeinflusst durch den Zeitgeschmack wandelte sich das Ortsbild. Weitere Informationen über die Kulturroute Höfe und historische Orte sowie die archäologische Route.
Konzeption: Helmut Ganslmaier, Peter Dreyer, Kulturamt Poing
Bildquellen: Bildarchiv Peter Dreyer
Grafik: Petra Haller
In der Gemeinde Poing gibt es bereits seit 2017 eine Kulturroute, die zu Fuß oder mit dem Rad entdeckt werden kann. Weitere informative Tafeln sind Ende September 2019 in den beiden Ortsteilen Angelbrechting und Grub aufgestellt worden. Über eine Stunde führte Helmut Ganslmaier, der mit Petra Haller, Peter Dreyer und in Kooperation mit dem Kulturamt die Route konzipiert hat, erstmals auch durch Angelbrechting. Begleitet wurde er von zahlreichen Interessierten. Mit dabei waren auch Angelbrechtinger, die das Wissen Ganselmaiers um weitere Anekdoten und Wissenswertes aus der Lokalgeschichte bereicherten. Auf den Informationstafeln ist auch ein QR-Code aufgedruckt der Mithilfe einer QR-Code Software oder bei neueren Handys bequem mit der Kamerafunktion direkt auf die Internetseiten verlinkt.
Hier finden Sie die Planübersicht!
Die Informationstafeln wurden 2017 in der Gemeinde Poing aufgestellt und im gleichen Jahr erstmals offiziell der Öffentlichkeit präsentiert. Helmut Ganslmaier und Peter Dreyer führten gut eine Stunde durch Alt-Poing und erzählten spannende Anekdoten und Wissenswertes aus der Poinger Vergangenheit. Für die zahlreichen Interessenten, die nicht dabei sein konnten, plant Helmut Ganslmaier seitdem in unregelmäßigen Abständen weitere Termine und lädt ein, ihn auf der Kulturroute entlang den historischen und abgegangenen Höfen und Bauten durch Poing zu begleiten. Die Termine seiner kostenlosen Führungen werden zeitnah im Poinger Ortsnachrrichtenblatt veröffentlicht.
Entlang der Route haben Thomas Halbritter und seine Mitarbeiter Informationstafeln mit früheren Ansichten angebracht. Das historische Poing, vor 100 Jahren ein kleines Straßendorf, wird anschaulich in Erinnerung gerufen. Eine Ausstellung im Rathaus ergänzte bis Ende 2018 die Kulturroute mit ausgewählten Zeugnissen vergangener Zeiten, von Schnapsflaschen und Kommunionskerzen bis zur Gründungsurkunde der abgegangenen Grundschule in Poing.
Die Genossenschaftsbrennerei wurde nach ihrer Gründung 1906 auf dem ehemaligen Grundstück des Angelbrechtinger Wirts Max Ascherl von der Poinger Baufirma Josef Lanzl erbaut. Der alte Kamin der Brennerei wurde schon 1996 abgerissen und der Brennereibetrieb dann 2011 eingestellt. Aufnahme von 1910 (Bildarchiv Peter Dreyer)
Der ursprüngliche Hofname Volz geht auf das Jahr 1798 und die erste Erwähnung eines Johann Georg Volz zurück. 1825 übernahm die Familie Schimpf den Besitz. 1908 erfolgte der Neubau des Stalls, 1912 des Querstadls und 1932 der Neubau des Wohnhauses in seiner typischen regionalen Bauweise. Aufnahme von 1933 (Bildarchiv Peter Dreyer)
Das Anwesen Neudecker am Ende der Dorfstraße erwarben um 1920 Johann und Resi Hollerith, nachdem die vorigen Besitzer nach Amerika auswanderten. Die Familie betrieb die kleine Landwirtschaft bis um 1957. Das bäuerliche Anwesen wurde 1980 in ein Wohnhaus umgebaut. Aufnahme von 1935 (Bildarchiv Peter Dreyer)
1891 erwarb Wolfgang Ascherl das Anwesen und eröffnete eine Gastwirtschaft. Nach dem Brand von 1903 verkaufte er das Gebäude an den Schreinermeister Georg Vogt. Die Schreinerei im Erdgeschoss war bis 1959 im Betrieb.1975 erfolgten Umbauten am Haus und bis 1988 Erweiterungen. Aufnahme von 1920 (Bildarchiv Peter Dreyer)
Das Bahn- und Schrankenwärterhäuschen und das Restaurationsgebäude mit Veranda entstanden um 1900 nach der Eröffnung der Bahnstrecke München Ost – Mühldorf/Inn im Jahr 1871. Mit seinem schattigen Biergarten ist die Wirtschaft auch heute ein beliebter Treffpunkt. Aufnahme von 1910 (Bildarchiv Peter Dreyer)
In einer Urkunde des Klosters Ebersberg wurde Grub erstmals im Jahr 1015 erwähnt. Nach zahlreichen Besitzerwechseln kaufte das Bayerische Wirtschaftsministerium das Gruber Gut 1918, um dort mit den Züchtungen und Forschungen die Leistungsfähigkeit der bayerischen Tierzucht zu verbessern. Aufnahme nach 1950 (Foto Bayer. Landesanstalt für Landwirtschaft)
An Stelle der 1809 im Zuge der Säkularisation abgebrochenen Kirche St. Ulrich errichteten die Brüder Jakob und Johann Huber 1819 die Hofkapelle des Gutes von Grub und statteten sie mit einem Altar und einem Gemälde des Freisingers Alois Frey aus. Die Kapelle steht unter Denkmalschutz. Die alte Kirche war 1315 in den Matrikeln des Bistums Freising als Filialkirche der Pfarrei Landsham benannt. Wahrscheinlich bestand sie zu diesem Zeitpunkt bereits. 1524 gehörte sie zur Pfarrei Schwaben.
Alte Bahnhofsrestauration und Poststation: Erbaut um 1900, wechselten die Besitzer und Namen der alten Bahnhofsgaststätte oft. Um 1915 „Restauration Josef Gerbl“, nach 1920 „Restauration Josef Greimel“, nach 1965 „Restaurant B. Liebhart“ und später das „Oldies“. Im linken Gebäudeteil befand sich einige Jahre lang die Poinger Poststation. Aufnahme um 1915.
Schamper Hof: Das 1902 aufgestockte Wohnhaus des bereits 1472 urkundlich genannten Anwesens war im Besitz von Thaddäus Strasser. Nach ihm war auch das hier zwischen 1972 und 2015 entstandene Hotel Strasser benannt. Ab 2017 begann der Neubau einer Wohnanlage. Aufnahme von 1928 (Bildarchiv Peter Dreyer)
Gasthaus Liebhart: Die frühere Gast- und Tafernwirtschaft Gerbl brannte 1897 ab. Der Neubau von 1898 ging in den Besitz der Familie Liebhart über. 1924 erfolgte der Saalanbau, in dem nach Kriegsende ab Juni 1945 die ersten Vertriebenen vorläufig untergebracht werden konnten. Im November 2015 fand der Abriss diese Gasthauses, ehemals Stätte zahlreicher Poinger Veranstaltungen und des Western Saloons statt. (Aufnahme um 1908: Bildarchiv Peter Dreyer)
Humpelmeierhof: Der ehemals Gutshof der Familie Festl, auch „Hummemoar“ genannt, wird erstmals 1416 urkundlich erwähnt. Das Wohnhaus (Bildmitte) wurde um 1904/05 erbaut, die Villa rechts um 1923. Beide Gebäude befinden sich im nahezu ursprünglichem Zustand. Aufnahme von 1935. (Schild wird wegen geplanter Baustelle nicht aufgestellt.)
Poings 2. Schulhaus: Um 1908/09 für die auf über 100 Kinder angewachsene Schülerzahl errichtet. Das Haus besaß zwei Eingänge. Einen für die Schule, der zweite für die im Gebäude mit untergebrachte Gemeindeverwaltung. 1965 wurde das Gebäude abgerissen. An dieser Stelle steht heute das Rathaus. Aufnahme von 1935.
Poings 1. Schulhaus: Erbaut um 1873/74 durch Baumeister Haydn aus Markt Schwaben, wurde es bis 1908 als Schulhaus genutzt. Im 1. Obergeschoss befand sich ein Klassenraum für ca. 30 Schüler, im Parterre war die Lehrerwohnung. Aufnahme von 1955.
Die Gemeinde Poing hat nach sehr konstruktiven Verhandlungen das Anwesen 2017 erworben. Es handelt sich um eines der wenigen noch vollständig erhaltenen historischen Gebäude in Alt-Poing. Mit dem Ankauf soll der dauerhafte Erhalt dieses geschichtlich wertvollen Anwesens sichergestellt werden.
Der Mietvertrag mit den jetzigen Mietern der Wohn- und Gewerberäume wurde übernommen. Langfristig ist erst nach einem Auszug der Mieter eine öffentliche Nutzung angedacht, beispielsweise für ein kleines Heimatmuseum.